In dieser Diskussion bezieht sich die elektronische Rechnungsstellung auf Rechnungen, die in einem vollständig elektronischen Format übermittelt und verarbeitet werden, wie z.B. XML- oder Universal Business Language (UBL)-Rechnungen. Im Gegensatz zu PDF-Rechnungen, bei denen es sich im Wesentlichen um digitale Repräsentationen von Papierdokumenten handelt, werden elektronische Rechnungen in einem strukturierten, maschinenlesbaren Format erstellt und ausgetauscht.

Dieser Blog befasst sich mit den Unterschieden zwischen PDF-Rechnungen und elektronischen Rechnungen und beleuchtet deren einzigartige Merkmale und Vorteile.

Einführung

Im Zuge des digitalen Wandels, der die Zukunft prägt, gewinnt die elektronische Rechnungsstellung zunehmend an Bedeutung. Bei der Umstellung auf die elektronische Rechnungsstellung geht es um die Einhaltung neuer Vorschriften, die Einführung neuer Geschäftspraktiken und die Nutzung modernster Technologien zur Unterstützung dieses Wandels. In diesem Blogbeitrag geben wir einen umfassenden Überblick über die grundlegenden Unterschiede zwischen PDF und E-Invoicing und zeigen ihre einzigartigen Vorteile und ihre entscheidende Rolle im digitalen Zeitalter auf.

 

PDF-Rechnungen

Rechnungen im PDF-Format (Portable Document Format) sind seit einigen Jahren im Geschäftsverkehr weit verbreitet. Sie werden in der Regel von einem Buchhaltungssystem erstellt und per E-Mail oder auf einem anderen elektronischen Weg versandt. Hier einige wichtige Merkmale von PDF-Rechnungen:

  1. Digitale Darstellung: PDF-Rechnungen sind digitale Dateien, die das Layout und den Inhalt einer herkömmlichen Papierrechnung exakt wiedergeben. Sie können problemlos angezeigt, ausgedruckt und elektronisch gespeichert werden.
  2. Flexibilität und Vertrautheit: PDF-Rechnungen bieten sowohl Unternehmen als auch Kunden ein vertrautes Format, da sie herkömmlichen Papierrechnungen ähneln. Sie können leicht mit Branding-Elementen und Firmenlogos angepasst werden.
  3. Manuelle Bearbeitung: PDF-Rechnungen können zwar automatisch aus Buchhaltungssystemen erstellt werden, erfordern aber dennoch eine manuelle Bearbeitung und Dateneingabe entweder durch den Rechnungssteller oder den Rechnungsempfänger. Diese manuelle Bearbeitung kann zu Fehlern und Verzögerungen bei der Rechnungsbearbeitung führen.

Elektronische Rechnungen

Die elektronische Rechnungsstellung ist ein fortschrittlicherer und automatisierter Ansatz für die Rechnungsstellung. Sie nutzt strukturierte Datenformate und elektronische Austauschsysteme, um den gesamten Rechnungsstellungsprozess zu rationalisieren. Die wichtigsten Merkmale elektronischer Rechnungen sind:

  1. Strukturiertes Datenformat: Elektronische Rechnungen sind strukturierte Dateien mit einem festen, durch Industriestandards definierten Format. Sie enthalten bestimmte Datenfelder, die eine automatische Verarbeitung und den Austausch zwischen verschiedenen Systemen ermöglichen. Gängige Formate sind XML oder EDIFACT.
  2. Nahtlose Integration: Elektronische Rechnungen können nahtlos in die Finanz- oder Buchhaltungssysteme des Empfängers integriert werden, so dass keine manuelle Dateneingabe mehr erforderlich ist. Diese Integration ermöglicht eine schnellere und genauere Verarbeitung der Rechnungen und reduziert Fehler und Verzögerungen.
  3. Integration: Initiativen wie das internationale Netzwerk PEPPOL (Pan European Public Procurement On-Line) haben die Formate für die elektronische Rechnungsstellung in Unternehmen und Behörden standardisiert. Diese Standardisierung sorgt für Kompatibilität und Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen und fördert so effiziente Rechnungspraktiken.
  4. Kosten und Effizienz: Elektronische Rechnungen bieten Kostenvorteile, da sie den Bedarf an Papier, Porto und manueller Arbeit verringern. Sie ermöglichen schnellere Zahlungszyklen, verbessern den Cashflow und minimieren das Fehlerrisiko bei der manuellen Dateneingabe.

Wie wirkt sich der ViDA-Entwurf auf PDF-Rechnungen aus?

Die Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter (ViDA) wird Auswirkungen auf PDF-Rechnungen haben. Die vorgeschlagenen Änderungen zielen darauf ab, die Anforderungen an die MwSt-Registrierung zu modernisieren und die Verwendung digitaler Rechnungsstellungssysteme zu fördern. Die wichtigsten Auswirkungen von ViDA auf PDF-Rechnungen sind folgende:

  1. Verpflichtende elektronische Rechnungsstellung: Die digitalen Meldepflichten (DRRs) im Rahmen von ViDA beinhalten die Einführung der obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung (E-Invoicing). Steuerpflichtige müssen ihre Transaktionsdaten digital an die Steuerbehörde übermitteln und dabei auch die elektronische Rechnungsstellung zur Übermittlung von Rechnungsinformationen nutzen.
  2. Elektronische Rechnungsstellung mit und ohne Freigabe: ViDA unterscheidet zwischen Clearance- und Non-Clearance-E-Invoicing-Systemen. Bei der elektronischen Rechnungsstellung ohne Freigabe können Lieferanten elektronische Rechnungen direkt an Kunden senden, ohne eine Bestätigung der Steuerbehörde zu benötigen. Das bedeutet, dass PDF-Rechnungen, die in der Regel direkt vom Lieferanten an den Kunden gesendet werden, im Rahmen von ViDA weiterhin verwendet werden können, solange sie dem für die elektronische Rechnungsstellung erforderlichen standardisierten digitalen Format entsprechen.
  3. Elektronische Standard-Rechnungsstellung: ViDA schlägt vor, dass die elektronische Rechnungsstellung ohne Clearing-System und unter Verwendung strukturierter elektronischer Dateien zum Standardsystem für die Rechnungsstellung wird. Dies bedeutet, dass PDF-Rechnungen auf Ausnahmefälle beschränkt werden können, die vom jeweiligen Mitgliedstaat genehmigt wurden, und dass Steuerpflichtige das Recht haben, elektronische Rechnungen gemäß den europäischen Standards auszustellen.
  4. Datenaustausch in Echtzeit: ViDA zielt darauf ab, ein mehr auf Echtzeit basierendes Datenaustauschsystem für grenzüberschreitende Transaktionen und Transaktionen, die der Verlagerung der Steuerschuldnerschaft unterliegen, einzurichten. Dies bedeutet, dass die Frist für die Ausstellung einer Rechnung für solche Transaktionen von derzeit maximal 45 Tagen auf 2 Tage erheblich verkürzt wird. Diese Verlagerung hin zu einem schnelleren Datenaustausch könnte die Verwendung elektronischer Rechnungsstellungssysteme, einschließlich strukturierter elektronischer Dateien, anstelle der herkömmlichen PDF-Rechnungen fördern.

Die Auswirkungen von ViDA auf PDF-Rechnungen bestehen darin, dass diese zwar unter bestimmten Umständen weiterhin verwendet werden können, der Schwerpunkt jedoch auf der Förderung der elektronischen Rechnungsstellung und standardisierter digitaler Formate für eine effizientere MwSt-Erklärung in Echtzeit liegt.

Fazit

Obwohl sowohl PDF-Rechnungen als auch elektronische Rechnungen dem Zweck der Rechnungsstellung und des Zahlungseinzugs dienen, unterscheiden sich ihre zugrunde liegenden Strukturen und Funktionen erheblich. PDF-Rechnungen sind eine digitale Darstellung herkömmlicher Papierrechnungen und erfordern eine manuelle Verarbeitung, während elektronische Rechnungen strukturierte Datenformate und automatisierte Prozesse für eine nahtlose Integration und Effizienz nutzen.

Da Unternehmen nach digitaler Transformation und Automatisierung streben, ist es wichtig zu erkennen, dass die Einführung von E-Invoicing-Lösungen die ultimative langfristige Lösung ist. Im Gegensatz zu PDF-Rechnungen, die in der Welt der elektronischen Rechnungsstellung zunehmend an Bedeutung verlieren, bietet die elektronische Rechnungsstellung eine Reihe von Vorteilen in Bezug auf Genauigkeit, Geschwindigkeit und Kosteneinsparungen.

Die Einführung einer echten E-Invoicing-Technologie stellt sicher, dass Unternehmen in einer sich ständig weiterentwickelnden Landschaft die Nase vorn haben und die Einschränkungen von PDF-Rechnungen überwinden, die nicht das wahre Wesen der elektronischen Rechnungsstellung darstellen.