Ist die E-Rechnungspflicht in Österreich möglich? 

Eine kurze Antwort ist: Ja.
Es gibt eine Reihe von politischen und wirtschaftlichen Prozessen in Europa, die auch die österreichische Rechnungsstellung beeinflussen. Werfen wir einen Blick auf einige davon.

B2B E-Rechnungspflicht in Deutschland 

Ab 2025 wird die B2B E-Rechnung in Deutschland verpflichtend. Die Regierung hat Übergangsregelungen für Unternehmen erarbeitet. Nach diesen Regelungen ist es wichtig, dass die E-Rechnungen ab 01.01.2025 empfangen werden können. Ab 01.01.2028  muss jedes im Inland ansässige Unternehmen B2B E-Rechnungen versenden und empfangen. Natürlich wird es immer Unternehmen geben, die sich mit der Einführung einer entsprechenden Lösung nicht beeilen wollen. Für deutsche Unternehmen ist die Umstellung auf die E-Rechnung jedoch von entscheidender Bedeutung und viele wollen in eine langfristige Lösung investieren.  

Österreichische Unternehmen mit deutschen Geschäftspartnern sollten sich bereits jetzt Gedanken machen, wie sie ab 2025 einen gesetzeskonformen Rechnungsaustausch für Deutschland und Österreich ermöglichen können. 

Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter (ViDA) 

ViDA ist ein Gesetzespaket, das von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wurde, um das Mehrwertsteuersystem für das digitale Zeitalter zu modernisieren. Es geht die zentrale Herausforderung des Mehrwertsteuerbetrugs an, indem es die elektronische Rechnungsstellung, die digitale Berichterstattung und die Sichtbarkeit von Transaktionen in Echtzeit ermöglicht. Laut ViDA müssen alle EU-Mitgliedstaaten die elektronische Rechnungsstellung ab 2030 verpflichtend einführen. 


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Digital Reporting Requirement (DRR) 

DRR ist jede Verpflichtung für Mehrwertsteuerpflichtige, regelmäßig oder kontinuierlich Daten über alle (oder die meisten) ihrer Transaktionen in digitaler Form an die Steuerbehörden zu übermitteln, einschließlich der obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung. DRR können in periodische Transaktionskontrollen (z.B. SAF-T) oder kontinuierliche Transaktionskontrollen (z.B. Echtzeit-Meldungen oder obligatorische elektronische Rechnungsstellung) unterschieden werden. 

Die Europäische Union treibt die Harmonisierung der E-Rechnung mit dem Digital Reporting Requirement (DRR) voran. DDR bringt mit sich folgende Ziele: 

  • Harmonisierung auf der EU-Ebene, um weitere Zersplitterung und erhöhte Befolgungskosten für Unternehmer aufgrund der unterschiedlichen Maßnahmen der Mehrwertsteuer auf nationaler Ebene zu vermeiden. 

  • Im Kampf gegen MWSt-Betrug soll die Zusammenfassende Meldung durch die DDR ersetzt werden, um zukünftig transaktionsbasiert in innerhalb von 2 Tagen ab Rechnungsstellung die Daten vom Steuerpflichtigen oder Bevollmächtigen zu erhalten. 

  • Zur Reduktion von Verwaltungskosten und Förderung der Digitalisierung sollen elektronische Rechnungen laut EU-Standard verpflichtend im Falle von DDR anzuwenden sein.  

Aktueller Stand der elektronischen Rechnung in Österreich 

In Österreich ist die E-Rechnung im öffentlichen Sektor (B2G) bereits weit verbreitet. Ab 2020 müssen öffentliche Auftraggeber Rechnungen elektronisch empfangen und verarbeiten.   

Im B2B-Bereich ist die Nutzung der E-Rechnung hingegen noch freiwillig. Derzeit sind PDF-basierte Rechnungen mit dem Übertragungskanal-E-Mail am weitesten verbreitet. Unternehmen können die Vorteile der E-Rechnung nutzen, indem sie diese mit ihren Geschäftspartnern vereinbaren. Nach § 11 Abs. 2 UStG gilt als Rechnung "auch eine elektronische Rechnung, wenn der Empfänger dieser Art der Rechnungsstellung zugestimmt hat". Dies ist der Grund, warum E-Rechnungen weniger genutzt werden. 

Im B2C-Bereich hingegen besteht derzeit keine Verpflichtung zur elektronischen Rechnungsstellung. 

Wie ist die Zukunft der E-Rechnung in Österreich? 

Aufgrund der politischen Situation wurde das Thema elektronische Rechnungsstellung in Österreich viel diskutiert. Es ist klar, dass österreichische Unternehmen in Zukunft die ViDA-Regeln einhalten müssen. In der EU sind vor allem zwei Modelle für die E-Rechnung mit Meldepflichten relevant:  

Italienisches Modell: In Italien müssen alle E-Rechnungen an eine zentrale CTC-Plattform übermittelt werden (V-Modell).  

Französisches Modell: In Frankreich gibt es wie in Deutschland einen dezentralen Austausch mit Validierung und Reporting über zertifizierte Dienstleister.    

Welches Modell in Österreich zur Anwendung kommt, ist noch nicht endgültig entschieden. Das Potenzial für das französische Modell in Österreich ist jedoch größer. 

Bereiten Sie Ihr Unternehmen auf die E-Rechnung vor 

Die verpflichtende elektronische Rechnungsstellung in Österreich rückt näher. Sind Sie und Ihr Unternehmen fit für die digitale Zukunft? Verpassen Sie nicht den Anschluss und rüsten Sie sich jetzt mit der passenden E-Rechnungslösung aus!  

SPS Commerce ist aktives Mitglied wichtiger Branchenverbände wie GENA/EESPA  (Europäischer Verband der Anbieter von E-Invoicing-Dienstleistungen), VeR (Verband elektronische Rechnung), PEPPOL und anderer Organisationen, die sich einem sicheren und konformen Prozess der E-Rechnungsstellung verschrieben haben. Unsere Lösungen sind mit allen europäischen, deutschen und österreichischen Compliance-Regelungen konform. Mit unseren Lösungen können Sie ganz einfach Ihre Rechnungen in den Formaten XRechnung, ZUGFeRD, ebInterface und vielen weiteren erstellen und konvertieren.

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