Der 22. Februar 2024
Wie wir bereits in vielen unserer Blogs erwähnt haben, gab die EU-Mehrwertsteuerrichtlinie den Anstoß, die elektronische Rechnungsstellung für B2G-Transaktionen verbindlich vorzuschreiben. Nach dieser ersten Übergangsphase beschlossen viele Länder, das strukturierte E-Invoicing-System auf B2B-Transaktionen auszuweiten.
Kroatien bildet hier keine Ausnahme: Im September 2023 beschloss das Finanzministerium die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung im B2B-Bereich für den 1. Januar 2026.
Dies wurde vom Ministerium im Rahmen des Steuerprojekts Fiskalizacija 2.0 angekündigt. Es beinhaltete eine öffentliche Konsultation, die vor kurzem abgeschlossen wurde, für eine Umsetzung, die ursprünglich für 2025 geplant war und nun auf 2026 verschoben wurde. Fiskalisierung 2.0 sieht die Einführung eines dezentralisierten E-Invoicing-Modells in Verbindung mit einem kontinuierlichen Transaktionskontrollsystem (CTC) für die Meldung von Rechnungsdaten an die Steuerbehörde vor.
Die zentrale nationale Plattform
Eine zentrale nationale Plattform für den Austausch von elektronischen B2G-Rechnungen ist bereits eingerichtet: Servis eRačun za državu. Sie fungiert als Schnittstelle zwischen allen Vermittlern, von den Auftragnehmern der Behörden bis zu den Kunden und öffentlichen Auftraggebern. Die zentrale Plattform ist auch mit Peppol verbunden, was allen Peppol-Mitgliedern den Zugang zur zentralen Plattform ermöglicht.
Kroatien hat sich für ein Modell entschieden, das den Anschluss aller Teilnehmer über einen einzigen Anschlusspunkt (Peppol Access Point) ermöglicht. Es erleichtert den Unternehmen, die bereits Peppol-Mitglieder sind - oder Zugang zu einem Peppol Access Point haben - den Übergang zur elektronischen Rechnungsstellung erheblich.
Die einfache Registrierung bei Servis eRačun za državu gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihre elektronischen Rechnungs- und Berichtsprozesse einfach auszulagern und elektronische Rechnungen mit anderen Unternehmen auszutauschen, die auf der Plattform registriert sind.
Die von der Regierung geforderten Daten werden dank des Fiskalisierungssystems über den Dienstleister innerhalb einer Frist von zwei Tagen zur Verfügung gestellt.
Das Ziel
Kroatien ist keine Ausnahme von der großen Bewegung, die in Europa stattfindet. Die kroatischen Steuerbehörden wollen den Steuerbetrug bekämpfen und das Mehrwertsteuer-Meldesystem vereinfachen, haben aber auch andere Argumente für die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung. Hier sind die von der Regierung vorgeschlagenen Maßnahmen:
- Vorausgefüllte Formulare für kleine und mittlere Steuerzahler
- Abschaffung einer bestimmten Anzahl von Formularen und Verlängerung der Fristen
- Digitalisierung der Einreichung und Bearbeitung von Mehrwertsteuererklärungen
- Verpflichtende strukturierte elektronische