26. November 2021

Das Peppol-Netzwerk wird immer beliebter, nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt. Australien, Neuseeland und Singapur haben sich kürzlich der Gemeinschaft angeschlossen, und mit PINT scheint Peppol auch in Japan und den USA Einzug zu halten. 

In einem kürzlich erschienenen Blog haben wir erörtert, dass ein offenes Netzwerk interoperabel sein muss, um Konnektivität zu ermöglichen. Dies ermöglicht nahtlose Verbindungen zwischen Handelspartnern und damit einen globalen Geschäftsaustausch ohne Einschränkungen. Dies hat das Potenzial, den (internationalen) Geschäftsverkehr zu verändern, und die kürzlich vorgestellte Spezifikation Peppol International Invoice (PINT) wird dabei eine große Rolle spielen. 

Während des E-Invoicing Exchange Summit in Wien haben wir zum ersten Mal von PINT gehört. PINT wurde noch nicht offiziell veröffentlicht (es soll im Januar 2022 auf den Markt kommen), aber wir können Ihnen bereits einen Vorgeschmack auf das geben, was kommen wird. 

Was ist PINT?

PINT steht für "Peppol International Invoice". Es handelt sich dabei um eine neue Spezifikation für die elektronische Rechnungsstellung, die eine Erweiterung des Peppol BIS 3.0-Standards darstellt, der auf der EU-Norm (EN 16931) basiert. Bis vor kurzem war diese in der EU verwurzelte Norm noch kein Thema. 

Doch wie bereits erwähnt, wird Peppol auch außerhalb Europas immer beliebter. In Australien, Neuseeland und Singapur kam es beim Beitritt zur Peppol-Gemeinschaft zu Komplikationen, weil die steuerlichen Anforderungen dort anders sind als in den Ländern der Europäischen Union. Dies führte dazu, dass spezifische Erweiterungen des Peppol BIS 3.0-Standards geschaffen werden mussten, da dessen Kernanforderungen mit den steuerlichen Anforderungen der EU übereinstimmen, was die Interoperabilität zwischen EU- und Nicht-EU-Ländern behinderte. 

Aus diesem Grund wurde PINT ins Leben gerufen, dessen Hauptziel es ist, den interoperablen Austausch von Rechnungen über das Peppol-Netz auf globaler Ebene zu erleichtern, ohne Erweiterungen zu verwenden. Stattdessen soll PINT dynamisch arbeiten, um einen nahtlosen und konformen Austausch unabhängig von länderspezifischen Anforderungen zu ermöglichen. 

Generell wird PINT die internationale elektronische Rechnungsstellung über das Peppol-Netz erheblich vereinfachen und die Abwicklung von Geschäften auf der ganzen Welt noch einfacher machen.

Hauptziele von PINT

  • Weltweiter Austausch mit der gleichen Rechnung
  • Automatische Verarbeitung von Rechnungen
  • Unterstützung für lokale Anforderungen
  • Minimale Auswirkung auf bestehende Implementierungen
  • Bessere Unterstützung für Branchenanforderungen 
  • Reibungslosere Einbindung neuer Rechtsordnungen

Wann wird PINT in Betrieb gehen?

Der aktuelle Plan sieht vor, dass PINT im Januar 2022 in Betrieb genommen wird. Japan wird das erste Land sein, das sich der Peppol-Gemeinschaft für die PINT-Spezifikation anschließt, und Australien, Neuseeland und Singapur werden alle auf den neuen Standard umgestellt. Darüber hinaus prüft die Business Payments Coalition (BPC) die Verwendung von PINT im Rahmen des E-Invoicing-Austauschs in den USA, und es scheint wahrscheinlich, dass die USA den Standard ebenfalls übernehmen werden. Auch wenn PINT noch nicht offiziell freigegeben wurde, werden Sie in den kommenden Monaten (und Jahren) sicherlich noch viel darüber hören. 

Da offene Netzwerke in der globalen Geschäftswelt immer mehr an Bedeutung gewinnen, sollten Sie sich aktiv über bevorstehende Änderungen und deren mögliche Auswirkungen auf Ihr Unternehmen informieren. Eine Möglichkeit, dies im Auge zu behalten, ist die Wahl eines Dienstanbieters wie TIE Kinetix, der eine flexible Plattform unterhält und eine Konformitätsgarantie bietet (einschließlich der Unterstützung aller aktuellen und zukünftigen Rechnungsstandards und -spezifikationen). Achten Sie bei der Bewertung von Dienstleistern darauf, dass der von Ihnen gewählte Anbieter als offizieller Peppol Access Point fungiert.